I detest the word “blog.” It sounds like the noise a bulimic makes after a hearty meal.
99 Luftballons
Der von mir hoch geschätzte Mario Sixtus hat einen sehr guten Artikel über die spannungsreiche Beziehung zwischen Bloggern und Journalisten geschrieben: “Die ungleichen Brüder”. Am besten gefällt mir seine zweiteilige Antwort auf SpOn-Chef Mathias Müller von Blumencrons ebenso plausible wie zugleich dummerhafte Bemerkung, dass 99 Prozent aller Blogs Müll seien:
Teil 1:
- Ein Grund für das Unbehagen, welches sich aus solcherlei Äußerungen gestandener Medienmenschen herauslesen lässt, dürfte darin liegen, dass die publizistische Zunft bislang eines kaum kannte: Amateur-Konkurrenz. In anderen Berufen ist das hingegen nichts neues: Würde Herbert Grönemeyer sich darüber echauffieren, dass “jeder Laie sich berufen fühlt Musik zu machen”, stieße diese Äußerung wahrscheinlich auf Unverständnis. Ebenso, wenn Starkoch Alfons Schuhbeck “99 Prozent aller Hausfrauen-Gerichte für Müll” erklären würde; und hat sich Jan Ulrich jemals über “all diese Typen auf ihren Fahrrädern” aufgeregt, oder gar über deren Kleidung?
Teil 2:
- Selbst wenn sich die Qualitätsformel von Mathias Müller von Blumencron als richtig erweisen sollte: Bei geschätzten 30 Millionen Blogs weltweit würde das bedeuten, dass zumindest 300.000 davon kein “Müll” sind.
Man möchte noch hinzufügen, dass auch 99 Prozent aller professionellen Medienprodukte… Ach, Schwamm drüber!
Von der Fischverpackung zum Gemeinschaftsgut
Ich glaube, Dan Gillmor hat recht: Bei Tageszeitungen ausgerechnet die Archive zum Ausgangspunkt für Paid Content zu machen, ist ein ziemlicher Blödsinn. Trotz Long Tail bleiben die Erlöse eher gering, und man entzieht seine Inhalte dem webtypischen Verweissystem. Stattdessen empfiehlt Gillmor: Refinanzierung durch Google Ads und eine möglichst offensive Präsenz in der Blogosphere. Raus aus der Defensive.
Liaisons Dangereuses in Cyberspace
Finally someone implemented an idea that must have come to many minds exploring the possibilities of genuine Internet literature: an e-epistolary novel evolving in real time. My first encounter with the concept was in a talk with my friend and cyber-adventurer Andreas Matz many many years ago, somewhen in ’98, I think. From time to time I tried to find some solvent sponsor for such a project or convince one of the few promising writers I know to try themselves on such a format. Without success, unfortunately. I would have loved to have taken part in the premiere.
(Via Boing-Boing)
Thy Fearful Symmetry
It’s going to get ugly. And it’s going to get stupid.
Für diejenigen, die immer noch glauben, jede Abneigung gegen die Bush-Junta sei mit pauschalem Anti-Amerikanismus gleichzusetzen (auch wenn ich denke, es werden immer weniger), empfehle ich hier noch das Weblog des US-Ökonomen Brad de Long. Dort geht es in der Auseinandersetzung mit der amerikanischen Regierung weniger um den Irak-Krieg als um die andere zentrale Achse des Bushismus: die Steuer- und (im weitesten Sinne) Wirtschaftspolitik. Zur Zeit vor allem um Bushs Vorstoß, koste es was es wolle, das US-Sozialversicherungssystem zu zerschlagen. Wieder mit im Bunde, wenn man de Long und seinen kompetenten Gewährsleuten glauben darf: das Department für Lügen und Propaganda.
Brain Tennis
… Das war doch mal eine Rubrik bei “Hot Wired”, nicht wahr? Aber nun ist Slate spezialisiert auf dieses hübsches Dialogformat, das ich gerne auch mal im deutschen Online-Journalismus sehen würde.
Zur Zeit wird gegeben: James Surowiecki vs. Malcom Gladwell
Kriegsgeflüster
- Networked organizations, infrastructure disruption, and the emerging marketplace of violence. An open notebook on the epochal war of the 21st Century.
Aus der Bio des Autors:
- “John [Robb] is a highly regarded analyst and speaker, with a focus on the intersection of terrorism, infrastructure, and markets. In this capacity, he has briefed Silicon Valley’s technology elite and many of the top hedge fund managers in the world. Audience reactions have been spectacular.
He is currently writing a book on next generation terrorism called “Global Guerrillas”. Stay tuned for release dates.”
Language Is A Virus
Funny that even the masters of storytelling are prone to the mistake of uncommon-word repetition. With the Munro story I just read there was only one instance I noticed: She repeats the word “brisk” within the scope of very few pages, in different context (once in a statement about business during WW I, the second time describing passing-by new Ford automobiles). Maybe this kind of phenomenon escapes the native language reader, even the sharp eye of an editor. Maybe you have to be unfamiliar with the word to trip over its recurrence, but it always strikes me as something wrong, some obstruction in my reading pleasure, something I would recommend the writer to correct, had she given me the manuscript.
I still remember the first time I noticed this. It was in a crime novel by Sara Paretsky (not a very good writer by any standards). In that book she’s obsessed with the word “shenanigans” – it reappears in every other chapter. When I read another Paretsky novel I found there was again a word that haunted the story. Since then I’m alerted to repetition.