Weihnachten ist nicht nur in Island Lesezeit. Ich habe mir immer noch nicht abgewöhnen können, viel zu viele Bücher gleichzeitig zu lesen. Zurzeit sind es:
- Robert MacFarlane: The Old Ways – Eine Empfehlung meines lieben Kollegen und Experten für nature writing Torsten Schäfer. Zur Zeit meine Lieblingslektüre, ich folge den von MacFarlane beschriebenen alten Pfaden und menschlichen Begegnungen begeistert auch mit Hilfe von Quellen wie Google Maps, Google Picture Search und Wikipedia.
- Ursula LeGuin: Always Coming Home – LeGuins inspirierender utopischer Steinbruch über die Kesh, die irgendwann einmal im jetzigen Kalifornien leben werden und eine matrilineare, nichtexpansive, von klugen Kulten regulierte Lebensform vorstellen, sowie ihren Gegenentwurf, die patriarchalen, hierarchisch strukturierten und gewalttätigen Condor.
- Yochai Benkler: The Penguin and the Leviathan – Eine gute, handliche Übersicht über den Forschungsstand zu Egoismus vs. Kooperativität als Grundlagen intuitiven und rationalen Handelns.
- Ivan Krastev / Steven Holmes: Das Licht, das erlosch – Reflexionen über die Stimmungslage in den mitteleuropäischen Ländern, die mich bislang nicht wirklich überzeugen oder irgendwie voranbringen.
- Joachim Radkau: Geschichte der Zukunft – Amüsante, erhellende und teilweise ernüchternder Rückblick auf die Zukünfte der deutschen Nachkriegsgeschichte.
- Philip Pullman: The Book of Dust I: La Belle Sauvage – Das ist natürlich eigentlich die einzig richtige Weihnachtslektüre!
- The Penguin Book of Russian Poetry – Unfassbar, wie großartig diese russischen Gedichte selbst in englischer Übersetzung noch sind! Wie kann weltpolitische Rüpelhaftigkeit neben so einem geistigen Umfeld entstehen…?
Nur ein kleiner Teil der Bücher liegt hier tatsächlich in papiernen Kopien herum, die meisten lese ich auf dem Kindle oder in Libby, einer der Apps der Berliner Bücherhallen. Auf die physische Präsenz von Büchern mag ich weiterhin nicht verzichten, aber sie verliert immer mehr an Bedeutung.