Die kleine Wiederbelebung meines Blogs in diesen Tagen bestand und besteht überwiegend aus Hinweisen auf Texte anderer. Sorry dafür.
Mich beschäftigt im Moment, wie viele andere auch, die Frage, wie man als Journalist und als Staatsbürger auf die aktuellen Herausforderungen reagiert.
Ein paar Punkte habe ich in den letzten Jahren bereits selbst zu entwickeln versucht: die essentielle Bedeutung der öffentlich-rechtlichen Medien für den Journalismus, wenn die kommerziellen journalistischen Medien schwach und damit korrumpierbar werden; das Anrecht und die Pflicht des Journalismus, Partei für wesentliche Werte einer offenen Gesellschaft zu ergreifen, solange die Unabhängigkeit des Urteils gewährleistet bleibt; die Notwendigkeit, große, relevante Themen strategisch zu entwickeln.
Aber in solchen turbulenten Momenten reichen die eigenen Gedanken nicht aus. Sie reichen natürlich nie aus, doch jetzt noch viel weniger. Da wird man dann primär wieder zum aufmerksamen Leser.
Mein heutiger Verweis geht auf [einen Vortrag, den der kalifornische Journalist Dan Gillmor wenige Tage nach der US-Wahl in Barcelona gehalten hat](http://dangillmor.com/2016/11/13/trump-free-speech-and-why-journalists-must-be-activists/). Spürbar unter dem Schock des Wahlergebnisses, bekräftigt Gillmor darin nachdrücklich fast alle meine [Überlegungen von der re:publica 2014 zum Thema Journalismus und Aktivismus](http://www.scarlatti.de/?p=1628). Und er weist den Journalisten eine weitere, pädagogische Rolle zu: “Journalists should be the leading teachers of media literacy.”
> [W]e need to be spreading the concept of media literacy to everyone who will listen. This is, above all, about developing skills for critical thinking – being skeptical, using judgment, asking questions, ranging widely for information; and more. People need a refuge from the misinformation, and context to understand what is really going on.