Talk Of The Town

Floppen wird es mit Sicherheit nicht, Apples elegantes neues Tablet. Wem die Videodemonstrationen der super-smoothen Ergonomie des Geräts als Argument nicht ausreichen, der muss nur die begeisterten Erlebnisberichte derer lesen, die es schon in der Hand gehalten haben. Meinem Lieblings-Gadgetblogger Stephen Fry hat sein Gejubel sogar den Vorwurf der Korrumpierbarkeit eingebracht. Und Fry ist extrem kenntnisreich und keineswegs leicht zu überzeugen. Nein, das iPad ist ein tolles, cooles Produkt, das für einen Großteil künftiger Mediennutzung praktisch maßgeschneidert ist.

Was einen nur wieder ärgern kann, ist die übliche Apple-Masche, seine treuen Anhänger durch zwei, drei Updatezyklen zu jagen, bis das Produkt seine Reifephase erreicht hat und mit allen Features aufwartet, die in ihm bereits angelegt sind. Das ist vordergründig cleveres Business, aber es zeugt auch von einer tiefen Verachtung gegenüber den Kunden. Sympathisch ist mir dieser Laden immer noch nicht. Aber ich bin sicher, dass ich mir ein iPad kaufen werde – spätestens sobald es über (mindestens eine) Kamera und echtes GPS verfügt, multitaskingfähig ist, und man seine Dateien applikationsunabhängig verwalten kann.

6 Comments

  1. Naja, das setzt aber die Euphorie der Apple-Jünger voraus. Ich halte daran fest: Den MASSENMARKT wie das iPhone oder der iPod erreicht das Dingelchen nicht, wohl aber die Jünger.

  2. Widersprichst du dir da nicht? Einerseits soll es das Gerät für “gutsituierte Internetausdrucker” sein, andererseits nur die Apple-Jünger ansprechen? Ich denke, es erreicht potentiell jeden, der gerne im Sessel sitzt.

  3. Aber diese Verachtung vor dem Kunden (Screenshot schon gemacht, superbeschreibung) ist aber auch für die angeblich selbstironische Zielgruppe das einzig passende. 🙂 Ein Heer von Individualisten ist eine amorphe Masse wie jede andere auch – Chucks und Hornbrille als Erkennungszeichen funktonieren genausogut wie die Armbinde.

    Was mich an dem Ding nervt: Die Hype-Maschinerie, die Apple so beherrscht wie James Cameron (Avatar, der hirnbefreite Bullsh*** des Jahres). Seit zwei Wochen sind alle Technik – Blogs voll davon und keiner hat was relevantes zu sagen. Ansonsten wäre das ja ein kleines, schuckeliges Produkt. Aber so? Ein Crunshpad (das immerhin Flash kann, USB & Cam hat, sowie Speicherslot) für Internetanalphabeten ist es einfach übertrieben. Oder sieht das jemand als frisch konvertierter Pinguinverachter und Apfelesser anders? 😉

  4. Nun, das Crunchpad ist tot. Da kann Apple es sich leisten, seine Kunden ein bisschen zappeln zu lassen. Die Kamera auf der Screenseite ist sogar für die Casual User auf Dauer notwendig, weil die vor allem die Videokonferenzen lieben (weiß ich aus meiner Familie), die Kamera auf der Rückseite halte ich für verzichtbar, weil das Ding dann wahrscheinlich doch zu unhandlich für Augmented Reality Spiele und ähnlichen Zeitvertreib ist.

    Was die softwareseitigen Defizite angeht, glaube ich, dass die Nutzer (und Entwickler) sich da auf längere Zeit durchsetzen werden. Bei einem Smartphone kann man das Fehlen eines direkt zugänglichen Dateisystems zur Not noch tolerieren, aber bei einem Gerät, das mit Producitivity Apps wie Page, Keynote und Numbers beworben wird, ist es einfach ärgerlich und wirkt dilettantisch, auch für Otto Normalnutzer. Dasselbe gilt für Multitasking.

    Auf Flash hingegen kann man wirklich verzichten, im Gegenteil, wenn Apple zu dessen Untergang beiträgt, um so besser.

  5. Dass Apple-Produkte in aller Regel zwei oder drei Updatezyklen durchlaufen, bevor sie wirklich ausgereift sind, mag zwar Verachtung gegenüber den Kunden widerspiegeln. Funktionieren tut das Konzept aber eben nur, weil es genügend Fanboys gibt, die treudoof jedes dieser Updates mitnehmen.

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