Es ist erstaunlich, wie selten es uns gelingt, unseren Verstand in den Dienst unseres alltäglichen Wohlbefindens zu stellen. Schon die Vorstellung, dass wir einen religiösen Umweg einschlagen (“Zen des …”) ist eigentlich absurd. Ich bin sicher, den meisten Menschen, die angestrengt spirituelle Texte lesen, meditieren oder ähnlichen Zeitvertreib verfolgen (meist ohne ihn länger durchzuhalten) geht es eigentlich nur um eins: Sie wollen ein bisschen glücklicher werden.
Wieviel banaler klingt es, wenn wir das Schulfach einmal so beim Namen nennen: Optimierung des Alltags. Aber banal heißt beileibe nicht: einfach. Die Dinge, die wir jeden Tag tun, offenbaren bei näherem Hinsehen ihre abgründige Tiefe. Nehmen wir nur mal unsere Schlafgewohnheiten. Kaum jemand ist damit zufrieden. Wir schlafen zu viel (am Wochenende), zu wenig (unter der Woche), im falschen Zeitraum (immer). Wir würden gerne am Nachmittag eine Siesta einlegen, aber dürfen es nicht. Wir würden gerne früher schlafen gehen, aber können uns vom Tag nicht trennen. Wir würden gerne morgens entspannt unser Tagwerk beginnen, stattdessen klammern wir uns an unser Kopfkissen und hetzen danach zur allerletzten Minute durch die Aufstehroutinen.
tja, anderseits ist es dann auch ein schönes gefühl, wenn man früh morgens mit dem rad durch die stadt fährt oder im zug sitzt und zeitung liest. und inspiriert einen das ende des tages oder der nahende beginn der arbeit nicht auch? plötzlich fallen einem so viele dinge ein, die man noch machen möchte, lieber machen würde. aber gäbe es den äußeren zwang nicht, hätte man alle zeit der welt, verlöre sich alles in beliebigkeit. wichtig ist es dennoch, eine lebensform zu finden, mit der man glücklich ist.