Magie des Äthers

Als Kind verbrachte ich viele, viele Stunden damit, im Bett zu liegen und meiner Philetta auf der Kurzwelle durch behutsames Verstellen des Frequenzknopfes die eigentümlichsten Sounds zu entlocken. Nie gehörte Musik und fremde Stimmen, merkwürdig verhallt, in Sprachen wie aus Träumen, überlagert von der konkreten Klangpoesie kurzwellenspezifischer Störgeräusche.

Nun gibt es ein Weblog, das sich ausschließlich den Artefakten dieses unglaublichen Mediums widmet. Aber es kann nicht den Zauber der Entdeckung ersetzen, die Flüchtigkeit des Erlebnisses reproduzieren, den Kummer, wenn eines dieser Klangereignisse unwiederbringlich dank irgendeiner Laune kosmischer und meteorologischer Entwicklungen wieder im Rauschen entschwand.

5 Comments

  1. lustiges blog. aber klar, so ein erlebnis kann man nicht ersetzen. schön nostalgisch übrigens, der eintrag.

  2. Machen Sie sich keine Hoffnung – ich werd jetzt nicht gleich ins lyrische Fach wechseln, nur weil mich zu später Abendstunde drei Glas Wein und ein paar süße Erinnerungen ein bisschen über die Kante getrieben haben. 🙂

  3. Tja, genau so etwas steht seit ein paar Jahren bei mir im Wohnzimmer und nach etwa drei Minuten verhallt alles, wohl weil die Röhre nicht mehr so will. Weißt du Rat, wie man so was noch reparieren kann? 😉

  4. Nicht wirklich. In Hamburg kenne ich einen Radiotechniker, der das vermutlich versuchen würde. Aber wann kommst du schon mal nach Hamburg…

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